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Coca-Cola-Beatbox: Aerodynamisch Cinema 4D bringt den nötigen Pep in Coca-Cola's Kunstinstallation für die Olympiade 2012!
Die Stände und Pavillons im olympischen Park waren ein wichtiger Teil des Programmes der 2012er Olympiade und der Paralympics. Dort gab es auch einen originellen „Beatbox“-Pavillon, von Coca-Cola gesponsert, dessen Decke voller Lamellenlampions in den klassischen Coca-Cola-Farben hing. Hier konnten die Besucher eine kühle Cola trinken und dabei mit der kunstvollen Installation „Aerial Dynamics“ spielen.
Für sich genommen ist die Installation des Jason Bruges Studio (JBS) ein Arrangement aus 180 „Blumenlampions“, von denen jeder aus acht Kunststoffblättern besteht. Diese Blätter sind ringförmig wie die Rotorblätter eines Hubschraubers angeordnet, nur dass die äußeren Enden nach oben umgebogen wurden. Die Lamellen treffen sich alle wieder im Mittelpunkt und bilden so ein etwa kugelförmiges Objekt, das entfernt an eine Blume erinnert. Wird das obere Ende des Leuchtgebildes eingedreht (siehe dazu auch das Video), zieht sich der ganze Lampion zusammen. Die Lampions im Pavillon nehmen im Ruhezustand diese Position ein: Zusammengezogen und dank Leuchtmittel von innen heraus rot strahlend. Erklingt jedoch in der Nähe eines Lampions das Geräusch, wie es Flaschen beim Zusammenstoßen erzeugen, dann leuchtet dieser weiß auf und „entfaltet“ sich.
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Obwohl es sich im wesentlichen um einen mechanischen Trick handelte, wurde die Installation in Cinema 4D entworfen und dort die für die Steuerung nötigen Parameter ermittelt. Adam Heslop, Designer und Visualisierer bei JBS erklärt, wie Cinema 4D zum integralen Werkzeug bei der Entwicklung dieses Projektes wurde: „Wir verwenden Cinema 4D beim größten Teil unserer Projekte, vom ersten Pitch, über Pressematerial hin zu Designaufgaben und der Vorbereitung fertiger Installationen. Sobald es eine Idee zu visualisieren gilt, kommt Cinema 4D ins Spiel und wir begleiten damit den gesamten Gestaltungsprozess. Cinema 4D wird dabei als wesentliches Entwicklungswerkzeug verwendet.“
Aus Sicht des Studios ist das MoGraph-Werkzeugset eines der wichtigsten Features in Cinema 4D, da viele der Installationen von JBS aus einer großen Anzahl identischer Objekte bestehen. „Die Flexibilität von MoGraph ist bestens dazu geeignet, diese Art von Installationen in Szene zu setzen. Deshalb wurde Cinema 4D zu einem unserer wichtigsten Werkzeuge“, stellt Adam Heslop fest.
Die „Aerial Dynamics“-Installation arbeitet mit einem komplizierten Objekt, dessen flexible Lamellen sich wie eine mechanische Blume öffnen und schließen können. „Dieses Objekt haben wir in Cinema 4D mit einer einfachen Oberfläche realisiert auf die Cloth NURBS angewendet wurde. Die einzelne Fläche wurde dann mit Joints versehen und gewichtet. Danach habe ich die Steuerung der Lamellen mit MoGraph und grauen Farbverläufen realisiert. Die Farbverläufe wurden im Rahmen einer Xpresso-Schaltung mit den Roll-, Dreh- und Neigungs-Vektoren verknüpft, deren Stärke sich über die jeweilige Farbintensität definiert. Zu guter Letzt wurde auf die Lamelle noch ein Nachfedern-Deformer angewendet, der dem Ganzen noch ein realistischeres Materialverhalten in der Bewegung verlieh“, erklärt Heslop.
„Meine Hauptaufgabe bestand darin, mit diesem Modell eine Vorvisualisierung für den Klienten zu schaffen. Darüber hinaus sollten die Daten aber auch dazu eingesetzt werden, die eigentliche Installation zu steuern! Das Modell musste also beiden Aufgaben gerecht werden und nicht nur cool aussehen, sondern auch die nötigen Schalter triggern, die Licht und Bewegung auslösen.“
Ein weiteres wichtiges Feature, das zur Realisierung dieses Projektes beigetragen hat, waren die Partikel-Funktionen von Cinema 4D. Insbesondere die Möglichkeit, innerhalb der Partikel komplexe Gruppen zu bilden, aus denen Signale zum Starten und Stoppen der Motoren hergeleitet werden konnten, erwies sich als unbezahlbar. Da sich in der Installation die einzelnen Lampions nach dem Auslösen mit asynchronem Tempo entfalten und schließen sollten, war das in XPresso entwickelte Interface das Kernelement, mit dem die Installation im Rahmen der Previsualisierung authentisch dargestellt werden konnte.
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Die eigentliche Installation wurde mit einem maßgeschneiderten Framework von kleinen Programmen gesteuert. Zwischenzeitlich wurde immer auf die Cinema 4D-Simulation zurückgegriffen, um Parameter anzupassen und zu optimieren, bevor sie dann in das Framework übernommen werden konnten.
„Nicht nur hier, sondern auch bei vielen anderen Projekten hilft uns Cinema 4D, Projekte zu planen, Previsualisierungen zu gestalten und sie schließlich in die Tat umzusetzen. Besonders MoGraph und XPresso haben sich als besonders hilfreiche Werkzeuge bewährt, die einem das Leben um einiges leichter machen“, stellt Adam Heslop abschließend fest.
Link zur Videopräsentation:
www.jasonbruges.com/projects/uk-projects/aerial-dynamics
Jason Bruges Studio Ltd. Webseite:
www.jasonbruges.com
Alle Bilder © Jason Bruges Studio