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Animation im Flug Das Studio eyeonestudio erklärt, wie die Artists Cinema 4D für die Visualisierung eines neuen Kampfjets für Korea Aerospace Industries eingesetzt haben.

Das in Seoul ansässige Studio eyeone hat kürzlich eines seiner bislang ehrgeizigsten Projekte abgeschlossen. Im Auftrag von KAI (Korea Aerospace Industries) hat eyeone einen Kampfjet für die ADEX (Seoul International Aerospace and Defense Exhibition) visualisiert.

Die größte Herausforderung war jedoch die Tatsache, dass sich der Jet, eine KF-21 Boromae, noch in der Entwicklung befand. Deshalb mussten Youngwoo Moon, CEO und leitender 3D-Künstler von eyeone und sein Team das Projekt ohne wirkliche Referenzen oder Vorgaben des Kunden beginnen.

Wir haben mit Moon darüber gesprochen, wie sein Team die Visualisierung mit einer Kombination aus Cinema 4D, Python-Skripten und Octane umgesetzt hat. Folgendes hat er uns erzählt.

Youngwoo Moon: Ich habe im Jahr 2000 damit begonnen, als 2D-VFX-Compositor und Motion-Graphics-Designer zu arbeiten. 2005 habe ich schließlich eyeonestudio gegründet und 3D-Art zu meinen Projekten hinzugefügt. Zunächst konzentrierten wir uns hauptsächlich auf Motion Graphics, aber jetzt bearbeiten wir eine Vielzahl von Projekten, einschließlich CGI-Produktion und Projection Mapping auf der Basis von 3D.

Angefangen hat alles mit drei Designern, mich eingeschlossen. Jetzt arbeiten wir mit bis zu zehn Designern zusammen, je nach Größe und Umfang des Projekts. Ich kümmere mich um alle Projekte, von der Konzeptphase bis zur endgültigen Ausgabe.

Moon: Die KAI KF-21 ist ein Mehrzweckkampfflugzeug, das für die Luftwaffe der Republik Korea (ROKAF) entwickelt wird. Dabei wollten sie das CGI, den Flug und die Kampfszenen vor dem ersten Testflug im Jahr 2022 zeigen. Nachdem sie unser Portfolio gesehen hatten, wandten sie sich an uns. Sie hatten es sehr eilig. Wir hatten einen Monat Zeit, um das Video zu erstellen.

Moon: KF-21 ist das Hauptprojekt von KAI, und es gab bereits einige Videos über seine Funktion und Technologie. Sie brauchten einen erstaunlichen Film, um die Besucher der ADEX 2021 zu beeindrucken, und wollten, dass wir eine aufregende und dramatische Szene in einem filmischen Stil drehen.

Moon: KF-21 ist ein sehr wichtiges, strategisches Projekt für die ROKAF. Daher wurde alles unter strenger Geheimhaltung kontrolliert. Das bedeutete, dass wir keine CAD-Daten oder Materialien erhielten. Daher mussten wir die Modellierung in Cinema 4D von Grund auf mit gerenderten Standbildern von KAI durchführen.

Da wir ein kleines, aber flexibles Unternehmen sind, haben wir das passende Team für dieses Projekt zusammengestellt. Der Objektmanager von Cinema 4D ist so intuitiv, dass jeder die Struktur der Szene und den Fortschritt auf einen Blick verstehen kann. Die Designer mussten den Fortschritt und die Struktur der Szenen für die Zusammenarbeit nicht mehr erklären. Das hat uns viel Zeit erspart. Und Octane hat die Renderzeiten drastisch reduziert.

Viele Teile des KF-21 änderten sich ständig. Aber selbst bei einer knappen Deadline konnten wir sie aus Geschwindigkeitsgründen nicht als bearbeitbares Mesh behalten. Das Modell einzeln einzubinden, hätte bedeutet, dass wir jede Szene öffnen müssten, um Änderungen vorzunehmen. Stattdessen haben wir Xref und alembic genutzt. Auch TurbulenceFD half uns dabei, Zeit zu sparen.

Moon: Das Problem ist, dass die Materialien nicht mit Xrefs und alembic verknüpft werden. Also haben wir ein Python-Script verwendet, um Materialien zu kopieren, indem wir den Namen jedes Teils im ursprünglichen KF-21-Modell mit dem in alembic erstellten Objektnamen verglichen. Python ermöglichte es uns, einen OSL-basierten schnellen atmosphärischen Effektor in Octane zu entwickeln und zu verwenden.

Moon: Wir mussten insbesondere darauf achten, dass die Sicherheit bei diesem Projekt von nationaler strategischer Bedeutung war und dementsprechend gewahrt bleibt. Die eigentliche Herausforderung bestand aber darin, die Größe der Szene mit dem Gelände und den Gebäuden zu bewältigen und dabei den VRAM-Bereich des Grafikprozessors nicht zu überschreiten und die Bildqualität zu erhalten.

Moon: Der Flughafen von Seoul und andere Orte waren durch Gebäude und Wälder sehr schwer zu erkennen. Das Basis-Terrain wurde durch die Kombination von Ausschnitten von Satellitenfotos erstellt. Nach der Anwendung eines einfachen Sculpting-Werkzeugs bearbeiteten wir die Gebäude und Bäume mit Octane Scatter mit mehreren Instanzen.

Die Insel Dokdo im koreanischen Ostmeer wurde in einfachen Formen modelliert und mit den Sculpting-Werkzeugen von Cinema 4D detailliert. Wir fügten kleine Felsen und Bäume hinzu, erstellten eine Wellentextur und wendeten sie dann auf den Displacement-Kanal im Material an.

Moon: Ich bin allen kreativen Artists, die mit mir an diesem Projekt gearbeitet haben, sehr dankbar. Mein besonderer Dank gilt Jinil Kim, Wonki Kim und Sookyung Jung.


Author

Logan BakerWriter - Denver, Colorado