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30 Jahre Pink Floyds „The Wall“ Eine zeitgemäße Neugestaltung mit Cinema 4D

Als Pink Floyd erstmals das Projekt „The Wall“ als Bühnenshow spielten, war das eine der spektakulärsten Konzertdarbietungen, die es bis dahin gegeben hatte. Zum 30jährigen Jubiläum der Show lag die Messlatte für ein Revival hoch! Aber mit Cinema 4D hatte Roger Waters einen Visualisierungsprofi im Team, der selbst die größten Herausforderungen meisterte…

Es ist bereits 30 Jahre her, dass Pink Floyd mit dem Album und der Tour „The Wall“ Popgeschichte geschrieben hat. 30 bewegte Jahre, in denen „The Wall“ als Kinofilm inszeniert wurde, Pink Floyd sich mehrmals neu gruppierte und mit diversen „Jubiläumskonzerten“ den Status von „The Wall“ als Klassiker endgültig festigten.

Als Roger Waters Sean Evans von der Firma Deadskinboy darum bat für das 30jährige Jubiläumskonzert von „The Wall“ die Bühnenvisuals neu zu gestalten und für eine neue Bühne zu arrangieren, war das eine wirkliche Herausforderung. Das erste Konzert sollte in New York stattfinden und Waters würde das Werk erstmalig wieder in seiner ganzen Länge spielen. Evans war schon Anfang 2009 in das Projekt involviert und hatte damals daran gearbeitet die Grundgestaltung des Konzertplakates für Waters zu entwerfen. In über 15 Jahren hatte Evans immer wieder für die Musikindustrie gearbeitet, hatte Plattencover und Plakate von vielen hochkarätigen Musikgruppen gestaltet und kannte sich mit fast allen wichtigen Techniken aus, die benötigt wurden solche Dinge zu erarbeiten.

Jedoch konnte er die Aufgabe, die vor ihm lag, nicht mit bisherigen Arbeiten vergleichen: Es ging darum, eine 80 Meter breite Bühnenleinwand mit Inhalt zu füllen. Das entsprach fünf nebeneinander platzierten Bildern in HD-Auflösung. Zudem gab es da noch eine kreisförmige Leinwand, vor der Roger Waters stehen und spielen sollte, und die zu bestimmten Gelegenheiten mit der anderen Leinwand kombiniert wurde, so dass letztendlich eine irrsinnig große Leinwand daraus wurde. Schließlich hatten die Bilder eine Auflösung von 8560 x 1620 und waren zudem noch animiert!

Angesichts dieser technischen Herausforderung und seines visuellen Konzeptes entschloss Evans sich dazu, einen genaueren Blick auf Cinema 4D zu werfen und zu prüfen, ob es seinen Vorgaben und Bedürfnissen entsprechen konnte. Nach eigenem Statement war er bereits nach wenigen Stunden dazu in der Lage, in Cinema 4D seine Ideen zu verwirklichen.

Die Produktion wuchs und wurde aufwändiger. Evans verlegte den Arbeitsmittelpunkt in das Breathe Editing Studio, dessen Teilinhaber er zusammen mit Andy Jennison ist. Weiterhin wurde eine Grafik-Workstation angeschafft, um das Compositing mit After Effects machen zu können. Das Rendering der riesigen Bilder geriet zu einer echten Herausforderung: Mehrere Renderfarmen hatten abgelehnt das Projekt zu übernehmen, also wurde im Breathe Studio eine eigene Farm mit 17 Rechnern aufgebaut.

Schließlich, nachdem alle technische Probleme aus dem Weg geräumt waren, konnte sich Evans ungeteilt der Erstellung der Inhalte widmen, die zum einen das Feeling der Ur-Show einfangen, aber gleichzeitig ein gründliches Facelifting erhalten sollten. Auch hier fand Evans in Cinema 4D ein Werkzeug für alle Fälle.

„Um die Sequenz mit den marschierenden Hämmern neu zu gestalten und auf die neuen Bühnenanforderungen anzupassen, haben wir einfach die Sequenz aus dem Film als Vorlage in Cinema 4D geholt. Dann wurden die Hämmer modelliert, animiert und mit Sketch and Toon gerendert. Überhaupt haben wir versucht dem Klassischen Look so nahe wie möglich zu kommen. Für „Goodbye Blue Skye“ haben wir anfangs versucht etwas Neues zu machen, nur um letztlich wieder beim alten Konzept zu bleiben. Wir haben dann den Himmel aus der alten Animation genommen und als Textur auf einem 3D-Objekt verwendet.“

„Waiting for the worms“ ist ein weiterer Titel, für den Evans mit Cinema 4D eine dramatische Kulisse erschaffen hat: Er entwarf eine Brückenlandschaft, die an deutsche Autobahnarchitektur aus dem dritten Reich erinnert, und lässt riesige rote Würmer durch die Säulen und ihre Zwischenräume kriechen. Die Würmer, an sich nur extrudierte Splines, hat Evans dann mit dem PlugIn „Add the Sea“ dazu gebracht sich auch passend zu winden und zu krümmen.

Das spektakulärste Stück auf „The Wall“ ist „Comfortably numb“, in dem die Isolation, die durch die allgegenwärtige Mauer entsteht, am deutlichsten wird. In der Show schlägt Roger Waters zum Höhepunkt des Songs gegen die Wand, die durch den Schlag durchbrochen wird, in hunderte Teile zerbricht und den Blick auf ein dahinter liegendes farbiges Wunderland frei gibt. Dafür hat Evans das Xplode-PlugIn eingesetzt und mit MoDynamics die Drift der auseinanderfliegenden Brocken so gesteuert, dass der Eindruck großer Masse, Vehemenz und Volumen bei der Zerstörung der Mauer entsteht.

Die visuellen Videoeinlagen die Evans zur 30. Geburtstagstour von „The Wall“ kreierte, haben nicht nur Roger Waters überzeugt, sondern haben inzwischen hunderttausende von Konzertbesuchern begeistert und mit jedem weiteren Konzert kommen Weitere hinzu ...