Die Zukunft der Lebensmittelkonservierung CAD-Entwürfe werden zu fotorealistischen Concept Arts für ein Produkt, das die Art und Weise, wie wir Lebensmittel aufbewahren, verändern soll.
Das Unternehmen SAES Design House hat viel Zeit mit der Entwicklung von Nebula verbracht, einem Gerät zur Aufbewahrung von Lebensmitteln, das vakuumversiegelt und ein Gasgemisch verwendet, um Lebensmittel über einen längeren Zeitraum zu konservieren. Als sie schließlich bereit waren, ihr neu entworfenes Produkt der Welt vorzustellen, baten sie den Art Director und 3D-Künstler Jesus Suarez um Hilfe.
Unter Verwendung des CAD-Modells von SAES sowie von Cinema 4D und Redshift schuf Suarez einen eleganten Spot, der das Publikum in der Design- und Lebensmittelbranche in seinen Bann zieht.
Wir haben uns mit ihm unterhalten, um mehr über seine Arbeit und die Entstehung des 40-sekündigen Videos voller fotorealer Produkt-Renderings zu erfahren.
Erzähl uns ein wenig über dich selbst und wie du zu 3D gekommen bist.
Suarez: Ich komme ursprünglich aus Valencia, Venezuela. Ich kam in die USA, um Grafikdesign und digitale Kunst an der Full Sail University zu studieren. Meine Frau und ich sind damals nach Orlando, Florida, gezogen. Seitdem sind wir hier. Bezüglich 3D gab es damals nicht viele Lehrangebote. An der Full Sail gab es 3ds Max, aber das habe ich gehasst. Also habe ich mich auf After Effects konzentriert. Ein paar Jahre später, als der Octane-Renderer auf den Markt kam, habe ich mich mit Cinema 4D in 3D vertieft.
Nach meinem Abschluss begann ich, 2D-Animationsgrafiken für Agenturen zu erstellen, hauptsächlich für Konferenzen und Live-Shows. Nebenbei habe ich damit angefangen, mich in meiner Freizeit mit 3D zu beschäftigen, um mich weiterzuentwickeln. Jetzt konzentriere ich mich auf 3D-Arbeiten und Art Direction. Ich teile mein Wissen auch auf Patreon, Mograph Mentor und School of Motion.
Erzähl uns von dem Gerät, das du gerendert hast.
Suarez: Nebula ist ein Konzeptgerät, das heißt, es ist noch nicht auf dem Markt erhältlich. Es wurde entwickelt, um Lebensmittel mithilfe eines Behälters und einer Gasmischung zu konservieren. Das Gas wird in den Behälter eingespritzt. Dann entsteht eine Vakuumversiegelung, die Lebensmittel über einen längeren Zeitraum konserviert, ohne dass Konservierungsstoffe verwendet werden, die ihre Qualität beeinträchtigen könnten.
SAES Design House stellte mir seine CAD-Entwürfe zur Verfügung, die ich in Cinema 4D übertrug. Das Ziel des Videos war es, eine klare Vision des Produkts in Aktion zu schaffen, etwas, das die Zuschauer fesseln würde. Ich nutzte Cinema 4D und Redshift für alle 3D-Renderings und After Effects für das Compositing, die animierte Benutzeroberfläche und zusätzliche animierte Grafiken.
Wie hast du dich entschieden, die einzelnen Szenen zu animieren?
Suarez: Das war ein Stück weit eine Entdeckung. Viele Leute ziehen es vor, zu skizzieren, aber für mich ist es einfacher, direkt in 3D zu starten. Ich habe mit einer einfachen Szene begonnen, einen Zylinder als Platzhalter verwendet und mit Kamerawinkeln gespielt, während ich über Übergänge und Animationen nachdachte.
Eine der Aufnahmen, für die ich die meiste Zeit verwendet habe, war der Kabelanschluss, bei dem ich einfach alles versucht habe, das Gesamtbild organisch wirken und gut aussehen zu lassen. Das war eine Aufnahme, die der Kunde unbedingt sehen wollte. Zuvor hatte er eine Kabelanimation gesehen, die mein Freund Todd Hersey für ein KARA-Keyboard-Video gemacht hatte, an dem wir beide mitgearbeitet hatten. Daraufhin wollten der Kunde etwas Ähnliches.
Gibt es in dieser Aufnahme ein Easter Egg mit deinen Initialen?
Suarez: Mann, du bist der Erste, der das bemerkt hat. Ja, was war ein Easter Egg auf dem Kabel mit meinen Initialen und meinem Geburtsdatum. Es ist nicht so offensichtlich. Aber danke, dass es dir aufgefallen ist. Ich habe nicht oft die Gelegenheit, das zu tun, da die meisten meiner Arbeiten im Studio in Zusammenarbeit entstehen und ich sie nicht alleine mache.
Hatten die Änderungen am Entwurf Auswirkungen auf deine Arbeit an dem Projekt?
Suarez: Ja, während der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten schlug ich dem Kunden eine Änderung vor. Der ursprüngliche Entwurf sah ein Display mit gewölbtem Glas vor. Das wollte ich durch eine flache Oberfläche ersetzen, damit die Reflexionen nicht verzerrt werden. Das gefiel dem Kunden, aber ich weiß nicht, ob es im Endprodukt enthalten sein wird. Ich habe auch ihre UI-Vektordateien animiert, ebenso wie die Grafiken an den Seiten der Aufnahme, wo das Gerät mit dem Behälter verbunden ist.
Erzähl uns etwas über deine Partikelsimulation.
Suarez: Die Partikelsimulation war wirklich wichtig, weil sie zeigt, wie das Produkt funktioniert. Es ist nur eine 3-Sekunden-Aufnahme im Video. Das sieht wirklich einfach aus, aber ich habe wahrscheinlich 10 oder 12 Stunden daran gearbeitet, um es richtig hinzubekommen.
In den ersten Iterationen habe ich Turbulence FD genutzt, um das im Gerät verwendete Gas zu simulieren. Nach einigem Hin und Her mit dem Kunden entschieden wir uns für eine eher abstrakte Darstellung mit Partikeln. Meine Idee war es, die beiden Löcher im Produkt, aus denen das Gas austritt, durch einen negativen Raum darzustellen. Die endgültige Aufnahme wurde mit X-Particles erstellt. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, vor allem, weil ich mit Partikeln nicht besonders geschickt bin.
Hast du die meiste Arbeit daran selbst gemacht?
Suarez: Ja, ich habe so ziemlich alles gemacht, was man in der fertigen Arbeit sehen kann. Das Unternehmen hat das Originalmodell in Rhinoceros 3D erstellt. Ich habe eng mit dem Creative Director Marco Filippo Batavia an dem Video gearbeitet. Stefan Kostaras von Pelican Sound hat das Sounddesign und die Musik gemacht. Ansonsten habe ich alles vom Konzept und Storyboard bis zur endgültigen Abgabe erstellt. Die Arbeit dauerte etwa 25 Tage, alles verlief reibungslos. Es war eine tolle Erfahrung.