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Erster Schritt in die Industrie Maxons Social Media Manager Kevin Rupp spricht über seine Fortschritte in Cinema 4D und sein erstes NFT-Projekt.

Als Kevin Rupp 2017 bei Maxon als Social Media Manager anfing, hatte er wenig Ahnung von Cinema 4D - aber er wollte es wissen. Inspiriert von Toy Story träumte er schon als Kind davon, bei Pixar zu arbeiten. Jahre später war er dann in der Lage die 3D-Software zu lernen, für deren Vermarktung er bezahlt wird.

Also machte er sich an die Arbeit und schaffte trotz Vollzeitjob, Frau und zwei kleinen Kindern den Spagat, sich nebenbei in C4D einzuarbeiten. Seine Anstrengungen haben sich ausgezahlt: Anfang des Monats wählte die Sevens Foundation, eine neue, von Tim Kang entwickelte NFT Plattform, die sich der Förderung aufstrebender Artists widmet, Kevin mit seiner 3D-Animation "Will Check Grammar for Food", als Kandidaten für ihre Genesis Drop Ausstellung am 14. Mai 2021 aus.

Die Animation, die Karl Klammer, die hilfsbereite Büroklammer aus der inzwischen abgeschafften Office-Assistenten-Oberfläche von Microsoft Office, zeigt, wird derzeit als NFT versteigert.

Wie die anderen Künstler, die für die Ausstellung ausgewählt wurden, bietet auch Kevin seine Kunst zum ersten Mal als NFT an. Wir baten ihn, uns mehr über seine Animation zu erzählen und zu erklären, warum er in den NFT-Markt einsteigen will. Darüber hinaus wollten wir wissen, wie er Cinema 4D gelernt hat und wie er seine Kenntnisse in Zukunft einsetzen will.

Rupp: Man kann ihn lieben oder hassen, aber eins ist sicher: Wenn Du zwischen 1997 und 2003 Microsoft Office benutzt hast, erinnerst Du Dich garantiert an Karl Klammer, die aufdringliche Büroklammer mit den Kulleraugen, die ständig auftaucht, um Ergänzungen und Änderungen an Deinem Dokument vorzuschlagen. Diese Hilfefunktion wurde von Vielen kritisiert und ich habe mich gefragt, wie es wohl wäre, Jahrzehnte nach seiner „Entlassung“ bei Microsoft in seine Welt zu schauen.

Während ich die Geschichte recherchiert habe, bin ich auf einen witzigen Fake-Zeitungsartikel aus dem Jahr 2015 gestoßen, in dem Karl Klammer wegen Trunkenheit am Steuer verhaftet wurde. Das brachte mich auf die Idee des verarmten, heruntergekommenen Karl Klammer, der, umgeben von leeren Bierflaschen, bettelnd auf dem Bürgersteig sitzt und Grammatikprüfung gegen Essen anbietet.

„Will Check Grammar for Food“ ist die erste von drei Arbeiten für diese NFT Serie. Das zweite Stück, das im Herbst erscheinen wird, wird viel filmischer sein, mit Schnitten, Montagen und bewegten Kameras. Im dritten NFT wird Karl wieder zu Hause bei seiner Frau Clippette und ihren kleinen Büroklämmerchen sein. Naja, er wird wieder zu Hause sein, falls der NFT Verkauf gut läuft. Ich lege sein Schicksal in die Hände der Käufer. Das werden die einzigen drei NFTs sein, die ich dieses Jahr herausbringe, weil ich mich darauf konzentrieren will, meine Fähigkeiten auszubauen.

Rupp: Einer meiner Lieblingsartists ist der 3D-Designer und Illustrator Billelis. Er ist einer der Artists im Ausschuss der Sevens Foundation und hat einen Tweet über das Genesis Förderprogramm abgesetzt. Zuerst habe ich gar nicht daran gedacht, mich zu bewerben, aber nach ein paar Tagen dachte ich: „Hey, warum eigentlich nicht?“. Ich bin unglaublich dankbar, dass ich ausgewählt wurde. Etwa 720 Künstler haben sich für die Genesis Förderung beworben und nur 175 wurden ausgewählt.

Rupp: Sobald ich eine grundlegende Idee davon hatte, was ich machen wollte, war der Prozess ziemlich straight. Einer der Gründe, warum ich Cinema 4D liebe, ist, dass es so intuitiv und einfach zu bedienen ist. Um Karl Klammer zu erstellen, habe ich zuerst einen winzigen Kreis als Kontur und dann einen Pfad in Form einer Büroklammer erstellt. Diese beiden habe ich in ein Sweep-Objekt geworfen und zack - hatte ich eine Büroklammer! Anschließend habe ich ein paar Kugeln für die Augen, Halbkugeln für die Augenlider und Zylinder mit einem Taper Object für die Augenbrauen hinzugefügt. Das war alles total einfach.

Für die Umgebung habe ich einfach ein paar Würfel in einen Cloner gepackt, um den Gehweg zu erstellen und für die Wand dahinter eine Ebene eingefügt. Der Content-Browser hat mir bei vielen Assets geholfen, der Gullydeckel, der Mülleimer und die Bierflaschen kommen alle von dort. Auch alle Texturen, wie die Ziegel und Steine, sind direkt aus dem Content-Browser. Zuletzt habe ich verschiedene Lichter gesetzt und ein HDRI hinzugefügt, um die Szene zu vervollständigen.

Bei Mixamo habe ich verschiedene Figuren und Laufsequenz-Animationen ausgewählt, um die Fußgänger zu erstellen, die an Karl vorbeilaufen. Alles was ich tun musste, war sie herunterzuladen und in C4D zu importieren. Um dem ganzen noch ein Stück Realismus zu verleihen, habe ich ein paar zusätzliche Details hinzugefügt, wie das Graffiti an der Wand und das Amazon-Logo auf dem weggeworfenen Karton.

Rupp: Ich habe viel auf eigene Faust gelernt, aber die Kurse von School of Motion waren für mich ein absoluter Wendepunkt. Die Kurse sind sehr gut durchdacht und strukturiert. Auch das Feedback der Dozenten ist von unschätzbarem Wert und immer sehr konstruktiv.

Ich habe E.J. Hassenfratz' Kurse Cinema 4D Basecamp und Cinema 4D Ascent besucht und dabei mehr wertvolle Tools und Fähigkeiten gelernt als in meinem gesamten Media Arts Studium. Versteh mich nicht falsch, ich hatte einen Riesenspaß an der University of New Mexico, aber sie haben keine 3D- oder Animationskurse angeboten. Das einzige in dieser Richtung verfügbare, war ein Schnittkurs mit Final Cut Pro.

Jetzt freue ich mich darauf, meine Skills mit David Ariew's School of Motion Kurs Lights, Camera, Render auf das nächste Level zu bringen! Ich kann es kaum erwarten, meine Kompetenzen als Filmemacher in Cinema 4D zu erweitern, um als digitaler Kameramann noch effektiver und effizienter zu werden. Der Kurs deckt eine Menge Inhalte ab, wie z.B. den richtigen Umgang mit Licht, wie man dynamische Kompositionen erstellt, wie man Kamerabewegungen gezielt steuert und wie man eine Geschichte spannend erzählt.

Rupp: NFTs gibt es schon seit ein paar Jahren, aber der jüngste Erfolg von Beeple hat die Wahrnehmung dafür in der Motion Design Community deutlich gesteigert. Ich interessiere mich für Kunst, speziell für digitale Kunst, seit ich ein kleiner Junge war. Mein Vater bekam damals einen Macintosh LC II, da war ich gerade mal 8 Jahre alt.

Er war einer der ersten Architekten, der CAD (Computer Aided Drafting) nutzte, um seine Architekturzeichnungen am Computer zu erstellen. Ich erinnere mich an seine Erzählungen darüber, wie sehr seine Arbeitskollegen das kritisierten: „Baupläne werden von Hand gezeichnet, nicht am Computer gemacht!“

Der Innovationsgeist meines Vaters hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und ich hatte großes Glück, schon in so frühem Alter Zugang zu Computern zu haben. Sobald ich das Bitmap-Zeichenprogramm Kid Pix entdeckt hatte, ist meine Fantasie wegen der grenzenlosen Möglichkeiten quasi explodiert. Ich war sehr aktiv bei den Pfadfindern und las regelmäßig das Boy's Life Magazin, dort habe ich mit elf Jahren mein erstes digitales Kunstwerk veröffentlicht.

Ich mag die Art und Weise, wie die NFT-Plattformen Artists die Möglichkeit geben, direkt mit potenziellen Käufern in Kontakt zu treten. Es ist großartig, die Möglichkeit zu haben, mit seiner Kunst Geld zu verdienen, und ich freue mich darauf, es mit diesen drei Arbeiten auszuprobieren.

Rupp: Ich denke, das ist erst der Anfang für mich. Früher habe ich davon geträumt, bei Pixar zu arbeiten, aber jetzt gibt es viele Studios auf diesem Niveau, für die ich gerne arbeiten würde. Ich mache seit mehr als sechs Jahren Social Media und Community Management und irgendwann möchte ich den Absprung wagen und professioneller Motion Graphics Artist, Character Designer oder Concept Artist werden.

Ich möchte das Jahr 2021 als Lernphase nutzen. Es ist wirklich wichtig, dass ich eine solide Grundlage bekomme und ein breites Skillset habe. Ich muss mich einfach weiter pushen, um mehr zu lernen und besser zu werden. Allerdings habe ich keine unmittelbaren Pläne, meinen derzeitigen Job als Social Media Manager bei Maxon an den Nagel zu hängen. Maxon ist das beste Unternehmen, für das ich je gearbeitet habe, und ich bin ständig inspiriert und geehrt, dass ich die Möglichkeit habe, in einem so unterstützenden und phänomenalen Umfeld zu arbeiten.

Meine Kollegen sind auch alle fantastisch und ich glaube fest an unsere Produkte. Ich bin mehr als zufrieden mit meiner jetzigen Rolle und sehr froh darüber, dass ich jeden Tag gerne zur Arbeit gehe.


Author

Meleah MaynardFreie Autorin/Redakteurin – Minneapolis, Minnesota