C4D und die Unauthorized Bash Brothers Experience Wie Lord Danger Lonely Island half, ihre verrückte Hommage an den Baseball der 80er Jahre zu verwirklichen.

Das Comedy-Trio "The Lonely Island" mit Akiva Schaffer, Andy Samberg und Jorma Taccone haben sich in der Junior Highschool kennengelernt und arbeiten seit Jahren gemeinsam an kreativen Projekten. Nach einer langjährigen Kooperation mit Saturday Night Live hat sich die Truppe in letzter Zeit mit den eigenen viralen Videos und Studioalben einen Namen gemacht. Zu ihren Veröffentlichungen gehört ein Netflix-Comedy-Special namens "The Unauthorized Bash Brothers Experience". Die halbstündige, als „visuelles Gedicht“ bezeichnete Mockumentary zeigt Samberg und Schaffer als Jose Canseco und Mark McGwire (auch bekannt als die Bash Brothers), zwei Baseballlegenden der 1980er Jahre. Dabei wird der Idee nachgegangen, wie ein Rap-Album und die dazugehörigen Videos ausgesehen haben könnten, wären damals die Erlebnisse der Jagd nach den Frauen, der Einnahme von Steroiden, des Trainings, Reichtums und gelegentlichen Sinnierens über Fragen der Liebe und des Sinns von Leben und Ruhm wirklich aufgenommen worden.

Mike Diva (Dahlquist) von der in LA ansässigen Produktionsfirma Lord Danger hat sich mit Akiva Schaffer von Lonely Island zur gemeinsamen Umsetzung des Specials zusammengetan. Diva rekrutierte und leitete auch Lord Dangers Team von Freiberuflern weltweit, die vier Monate lang mit einer Softwarekombination aus Cinema 4D, After Effects, Blender und Nuke an der Show von der Konzeption bis zur Fertigstellung arbeiteten.

Ich bat Diva und die Freiberufler Ethan Chancer, Nick DenBoer und Josh Johnson, etwas über Lord Dangers Arbeit zu "The Unauthorized Bash Brothers Experience" zu erzählen, was mit sieben unterschiedlichen Musikvideos aufwartet, hauptsächlich gesungen von Samberg und Schaefer. Hier ist ihr Bericht.

Mike Diva: Lord Danger ist eine Art All-in-One-Shop und wir sind auf etwas schräge Dinge spezialisiert. Josh Shadid, unser ausführender Produzent, hat das Unternehmen vor ein paar Jahren gegründet. Ich mache viele unserer Musikvideos und Werbespots und wir strecken unsere Fühler auch nach dem Bereich Spielfilm aus. Grund dafür ist zum Teil meine YouTube-Arbeit. Anfangs lud ich schräge kleine Videos hoch, die viral wurden; in Folge konnte ich mich mehr kommerzieller Arbeit zuwenden, weil die Leute meinen Stil mochten. Ich bin stolz darauf Sachen zu machen, die auf die eine oder andere Weise Aufmerksamkeit im Internet erregen.

M.D.: Nein, aber ich. Ich bin seit über zehn Jahren Fan von Lonely Island und sie sind einer der Gründe, warum ich so auf Comedy stehe. Ich hatte vor einiger Zeit ein Treffen mit einem Produzenten, der Akiva von mir erzählte. Ich hätte nicht gedacht, dass viel daraus werden würde, aber dann kam Akiva auf mich zu, um ein paar Visuals für ihre Liveshow zu machen. Das, was ich gemacht habe, hat ihnen sehr gut gefallen, und sie haben mich als Co-Regisseur zu Bash Brothers geholt. Dies war ein sehr anderes Projekt für mich. Üblicherweise habe ich drei Wochen Zeit für ein Musikvideo; hier hatten wir einen Monat für die Postproduktion von sieben Musikvideos. Es war definitiv das Härteste, was ich je gemacht habe.

M.D.: Sie haben so ziemlich alle Songs bei mir abgeladen und ich hatte ein paar Monate Zeit, um den Stil und die Herangehensweise für jedes Video zu finden. Sie waren mit allem super fein und von dort aus ging’s weiter. Wir haben den größten Teil des Inhalts in vier Tagen gedreht und hatten einen Pick-up-Tag im Griffith Park, an dem wir Andy und Akiva gefilmt haben, wie sie verwirrt herumliefen.

Ethan Chancer: Ich bin freischaffender Regisseur und VFX-Künstler. Mike und ich arbeiten ziemlich oft zusammen. Bei diesem Projekt war ich tatsächlich eher Generalist. Ich habe viel 3D-Modellierung, Compositing, Rendering, Beleuchtung, Rotoscoping und Kamera gemacht. Was auch immer nötig war, ich hab´s gemacht. Die Musikvideos hatten unterschiedliche Workflows, bei einigen hab ich geholfen, für andere war ich voll verantwortlich.

M.D.: Als Ethan sich Cinema 4D beibrachte, machte er diesen echt großartigen Kurzfilm "Amara". Es war wirklich cool, wenn wir "artsy" Shots für einige der Zwischenmomente des Specials brauchten, konnten wir uns aus seinem Kurzfilm bedienen. Wir haben auch ein paar neue Aufnahmen gemacht, in denen wir die Schauspielerin durch Andy Samberg ersetzt haben, der darin die gleichen Sachen gemacht hat. Es hat uns allen tierisch Spaß gemacht, Andy in diesem wunderhübschen Setting zu platzieren, und es hat wirklich gut funktioniert.

E.C.: Ich habe mit Mike auch an einer spaßigen Szene gearbeitet, in der sich Andy in einem Raum mit einem Haufen Pappaufstellern von Kathy Ireland befindet. Wir hatten die Shutterstock-Aufnahme von ihr und ich habe sie mit einer Vektor-Spline freigestellt und mit Cinema und Octane daraufprojiziert. Ich habe dieses Set in 3D nachgebaut, damit das Licht zum Live-Material passt, und alles in C4D getrackt. Das einzig Reale in diesem Shot ist Andy. Das war schwieriger als sonst, weil die Brennweite so groß war.

Nick DenBoer: Ich habe das Compositing und die Animation für ein paar Sequenzen in „Bikini Babe Workout“ gemacht. Eine davon war ein Haufen schwebender Steine, in der die vier in einer Formation beieinanderstehen, in der irgendwie ein Vier-Eltern-Baseball-Baby entsteht. Ich habe das Baby in der schwebenden Blase auch animiert. Das Team von Lord Danger stellte mir einen Haufen Assets zur Verfügung: 3D-Modelle, rotoskopierte Videoclips und Greenscreen-Aufnahmen. Unter Mikes Regie habe ich die Szenen gebaut, verschiedene Objekte in Cinema 4D gerendert und das Compositing in After Effects gemacht.

Josh Johnson: Ich habe am Intro „Oakland Nights“ und „IHOP Parking Lot“ gearbeitet. Offiziell ist mein Titel der des Lead Compositors, aber ich habe auch viel 3D-Arbeit und Tracking gemacht. Im Wesentlichen war ich Generalist, was oft meine Rolle bei Projekten ist. Für die „IHOP Parking Lot“-Sequenz habe ich die Sequenzen bearbeitet, in denen ein Auto fliegen und landen musste. Der "Back to the Future"-mäßige Lande-Shot war komplex. Ich musste ein CG-Auto bauen, das dem echten Auto der folgenden Szene aufs Haar glich. Einer Verwendung von Simulationen und fotorealistischen Autos rät man normalerweise ab, wenn man weiß, dass man nur ein paar Tage Zeit für die Arbeit hat. Aber dieses Projekt war so aufregend, dass alle Beteiligten einfach nur ihr Bestes geben wollten.