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Höllisch gut visualisiert! Das Animations-Projekt für die Band „From Hell“ konfrontierte Matt Frodsham neuen Herausforderungen, denen er sich mit der Unterstützung von Cinema 4D stellen konnte!

Die Musik der Band „From Hell“ ist nichts für zarte Gemüter. Hier wird harter Metal mit ebensowenig zimperlichen Texten unterlegt, in denen durchaus schon mal kritisch zu Klerus und katholischer Kirche Stellung bezogen wird. Als die Band und deren Label auf der Suche nach einem Artist waren, der ein passendes Video zum einem der Songs gestaltet, landeten sie bei Matt, der gerade etwas Freiraum in seinem Terminplaner hatte und die Herausforderung annahm. Frodsham hatte schon Erfahrungen mit Musikvideos gesammelt, die allerdings ziemlich aufwendig waren und viel Zeit kosteten. Der Song „Holy War“ jedoch reizte Matt und versprach, eine spannende Arbeit zu werden – und damit eine gute Abwechslung zu seinem sonstigen Tagesgeschäft. Nachdem in einem kurzen E-Mail-Dialog die Wünsche des Klienten definiert wurden, begann Matt mit der Arbeit. Im Wesentlichen war der globale Look und die Stimmung des Videos vorgegeben, ansonsten hatte Frodsham weitestgehend künstlerische Freiheit und entschloss sich dazu, eine Reihe neuer Techniken auszuprobieren.

Ausnahmsweise war die Prämisse, unter der dieses Projekt entstand, Quantität über Qualität, was zum einen der Menge an Arbeit und zum anderen dem engen Terminplan geschuldet war. Es galt, zwölf verschiedene Tiere zu modellieren, texturieren sowie zu riggen und zu animieren. Das Modellieren erfolgte weitestgehend in Cinema 4D, dessen Sculpting- und Painting-Funktionen ausgiebig genutzt wurden. Der finale Look wurde dann mit Coat 3D erzielt und Matt konnte damit anfangen zu riggen. Für die vielen verschiedenen Tiere verwendete er Cinema 4Ds Charakter-Objekt, mit dem er zügig alle relevanten Modelle mit Joints versehen und dann animieren konnte. Insgesamt zwölf verschiedene Tiere wurden so bearbeitet, die Bandbreite reicht von der Schabe bis zum Raben und vom skelettierten Pferd bis zum Tausendfüßler. Neben den verschiedenen Rigs des Charakter-Objektes war für Matt Frodham auch das automatische Wichten eine große Hilfe. „Da die Szenen im Video extrem schnell geschnitten werden sollten, brauchte an den Gelenken nicht besonders viel Detailarbeit geleistet werden. Die Resultate der Autowichtung waren absolut ausreichend und für meine Zwecke zufriedenstellend“, stellt Frodsham fest.

Trotz aller Sparsamkeit und Planung wuchsen die Szenen schließlich doch zu immenser Größe an, und so stellte Matt für das Erstellen der eigentlichen Animationen Proxymodelle mit niedriger Polygonanzahl her, die in Echtzeit manipuliert werden konnten. Einige ganz spezielle Animationssequenzen stellte Matt Frodsham mittels Sculpting und einem Python-Script her, das ein Freund für ihn geschrieben hat. Beim Sculpten legte er für verschiedene Phasen des Sculptings einzelne Ebenen an, die er später mit dem Python-Script nacheinander ein- bzw. ausblenden konnte. Für die Animation ließ er dann die verschiedenen Layer nacheinander einblenden, wodurch ein ganz spezieller Look entstand, der an klassische Knetanimationen erinnert.

Tatsächlich lieferte das Projekt für Matt Frodsham Abwechslung: Aufgaben, die so sonst nicht auf seinem Arbeitsplan stehen, ließen ihn neue Funktionen von Cinema 4D ausgiebig anwenden. Dadurch gelang es ihm, in diesem Videoclip ganz neue Effekte zu visualisieren. „Cinema 4D hat auch in diesem Projekt wieder bewiesen, dass es ein Softwarepaket ist, das mit seiner unglaublichen Menge an Funktionen fast keine Wünsche offen lässt“, stellt Matt Frodham fest. „Ohne ein so zuverlässiges Werkzeug wäre ein Film von zwei Minuten, bis oben hin vollgepackt mit Charakteranimationen, in einer Frist von drei Monaten gar nicht machbar gewesen. Zumal ich während dieser Zeit auch noch eine Menge anderer Projekte realisiert habe!"


Matt Frodsham’s Webseite:
www.mattfrodsham.com

Webseite Bandcamp:
fromhell.bandcamp.com