Kampf der Titanen image

Kampf der Titanen The Other House über Markenbildung und Design für eine spektakuläre TV-Show mit sportlichen Herausforderungen.

The Other House ist ein in Portland im US-Bundesstaat Oregon ansässiges Motiondesign- und Produktionsstudio, das im Laufe der Jahre an zahlreichen Projekten für große Broadcast-Unternehmen gearbeitet hat. Eine der bisher größten Herausforderungen war ihre Mitarbeit am NBC-Sport-Format The Titan Games.

The Other House arbeitete über ein Jahr lang an dieser Show und setzte bei der Produktion primär auf Cinema 4D. Von der ersten Logoentwicklung über die Dreharbeiten bis hin zur Postproduktion war das Studio in alle Prozesse eingebunden. Chris Roth, Geschäftsführer und Chef-Animator von The Other House, betont, dass das Projekt für sein Unternehmen eine großartige Gelegenheit gewesen sei, zu zeigen, was sein Studio für Primetime-Produktionen leisten kann. „Wir waren in der Lage, wirklich viele unserer speziellen kreativen Stärken zu einzubringen, von der Logo- und Markenentwicklung bis hin zu den großen, sport-typischen Broadcast-Grafiken. Zudem beinhaltet die Show auch viele technische Infografiken und stellte uns damit vor massive Herausforderungen beim Compositing der visuellen Effekte."

Der Herstellungsprozess der 10-Episoden-Serie erwies sich als sehr intensiv, daher war es hilfreich, dass das Team von The Other House für die Einspieler und die Live-Aufzeichnung vor Ort war. Die Animationsprofis aus Portland arbeiteten eng mit dem Produzenten und Regisseur Alex Rudzinski daran, die Showsequenzen so vorzubereiten, dass die Grafiken und Live-Elemente sich gegenseitig unterstützten. Roth und zwei weitere Designer von The Other House, Adam Gross und Andrew Nicolai, arbeiteten fast drei Wochen lang vor Ort rund um die Uhr an der Entwicklung und Formatierung stilisierter Grafiken für fast 20 in das Set integrierte Jumbotron-LED-Bildschirme, die Informationen und Statistiken zu den Protagonisten und den Wettkämpfen anzeigen sollten.

Dwayne „The Rock“ Johnson wollte Alltagssportler dazu bringen, ihr komplettes Potenzial auszuschöpfen. Basierend auf diesem Gedanken bieten die Titan Games Freizeitathleten die Möglichkeit, in die Titanen-Arena zu steigen und die von Johnson entwickelten mentalen und physischen Herausforderungen zu meistern. Die Markenkommunikation für die Show war aus vielerlei Gründen herausfordernd, erinnert sich Roth. Die Serie befand sich noch in der Entwicklung, als The Other House schon damit beginnen musste, Designvarianten zu erarbeiten. Also war es notwendig, dass sich die Arbeit des Teams mit dem Konzept der Show weiterentwickelte. Die ersten Ideen orientierten sich stark an klassischen Sportgrafiken, und die Inszenierung der Teilnehmer sollte sich ursprünglich an den „American Ninja Warriors“ orientieren. Das funktionierte allerdings nicht wirklich gut, da sich der Look der Arena zunehmend in Richtung eines epischen Fantasie-Kolosseums veränderte. Schließlich brachte das Set-Development-Team die Dinge noch mehr durcheinander, indem es diverse Hightech-Features einbrachte, die eine futuristische, Tron-ähnliche Ästhetik erzeugte.

In Cinema 4D entwarfen Roth und sein Team eine ganze Reihe von Logos, bevor sie die endgültige Form gefunden hatten. „Ein wichtiger Teil des Kreativprozesses ist das Verwerfen von Ideen“, sagt Roth. „Wir haben ziemlich hart daran gearbeitet, diverse Logos zu entwickeln und mehrere Linien erfolgversprechender Designs zu produzieren. Aber sobald sich die kreative Richtung der Show weiterentwickelte, mussten wir natürlich Schritt halten. Ich vergleiche das gern mit der akademischen Arbeitsweise: Daten können auf eine richtige Schlussfolgerung hindeuten, aber wenn neue Daten auftauchen, die dem ursprünglichen Ansatz widersprechen, landet man wieder am Zeichenbrett.“

Im Bewusstsein, dass die Show ein Logo mit hohem Wiedererkennungswert brauchte, experimentierte The Other House mit verschiedenen T- und TG-Formen. Man entschied sich schließlich für ein einzelnes T, das zunächst noch von den Säulen des Kolosseums in Rom inspiriert war, sich aber über die Zeit zu einem moderneren Erscheinungsbild weiterentwickelte.

Chris und sein Bruder Steve haben The Other House vor sechs Jahren gemeinsam mit ihren Ehefrauen Amber und Lara gegründet, doch alle vier sind bereits seit über einem Jahrzehnt in der Branche tätig und können deshalb viel Erfahrung und Kontakte in ihr junges Unternehmen einbringen. „Wir sind ein Boutique-Studio mit flachen Hierarchien und starken Wurzeln“, sagt Roth. „Abgesehen vom familiären Charakter sind meine drei Hauptdesigner allesamt Freunde, die ich vor über 20 Jahren an der Parsons School of Design kennengelernt habe.“ Roth ist überzeugt, dass eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Erfolg von The Other House darin besteht, jeden Aspekt eines Projekts ernst zu nehmen.

Das Beste an Markenprojekten sei, dass jedes davon seine ganz eigenen Herausforderungen mitbringe. „Ich bin sehr dankbar, dass man uns nicht in eine enge Designästhetik einordnen kann“, sagt er. „Wir arbeiten immer an mehreren Shows gleichzeitig – alle mit sehr unterschiedlichen Konzepten und Zielgruppen. Das ist erfrischend und erlaubt uns, immer wieder kreativ zu wachsen."


Author

Meleah MaynardFreie Autorin/Redakteurin – Minneapolis, Minnesota