3D-Animation für den guten Zweck: Wie die Welt von "Panchita!" erschaffen wurde Wie sich ein 3D-Studio aus Brooklyn mit einer gemeinnützigen Organisation zusammentat, die Häuser in Südamerika baut.
Seit 25 Jahren hilft die von Jugendlichen geführte NGO TECHO Menschen, die in Südamerika in Armut leben, in dem sie Häuser für Familien in 18 Ländern baut. Vor kurzem hat sich das in Brooklyn ansässige Unternehmen Unsaid Studios mit TECHO zusammengetan, um durch die Entwicklung eines 3D-Charakters für die Instagram-Posts der NGO das Bewusstsein für ihre gute Arbeit zu schärfen.
Inspiriert von der herzerwärmenden Mission von TECHO hat das Unsaid-Team mit Cinema 4D und Redshift einen Trailer für einen fünfminütigen Kurzfilm mit dem Titel „Panchita!“ erstellt. Der Trailer basiert auf einer wahren Geschichte und stellt den Zuschauern ein sechsjähriges südamerikanisches Mädchen vor, das in einer Favela (einer einfachen Siedlung) lebt und davon träumt, Stepptänzerin zu werden.
In tropischen Farben und einer fast spielzeugähnlichen Miniaturwelt gibt der Trailer einen Vorgeschmack auf den fünfminütigen Film „Panchita!“, an dem TECHO und Unsaid-Gründer und Creative Director Doug Bello derzeit arbeiten. Ziel ist es, mehr Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass in Lateinamerika und der Karibik über 200 Millionen Menschen in Armut leben und wie TECHO etwas dagegen unternimmt.
Wir sprachen mit Bello über die Arbeit von Unsaid Studio mit TECHO, die Entstehung von „Panchita!“ und die GoFundMe-Kampagne, die sie zur Unterstützung des Films gestartet haben.
Erzähl uns ein wenig über dich und das Team von Unsaid Studio.
Bello: Ich bin der Director von Unsaid Studio, und wir sind ein Design- und Motion-Unternehmen in New York, mit Verbindungen zu Artists in Brasilien und Großbritannien. Wir arbeiten für Marken und Agenturen auf der ganzen Welt und führen eine breite Palette von Projekten durch. Wir haben viel Spaß an kreativen Problemlösungen und nutzen die sich überschneidenden Fähigkeiten unseres Teams, und Cinema 4D passt gut zu diesem Ansatz.
Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Film zu machen?
Bello: TECHO kam zu uns, um eine 3D-Figur für ihre Instagram-Posts zu entwickeln. Und als wir anfingen, zu recherchieren und mehr darüber zu erfahren, wie sie das Leben von in Armut lebenden Menschen verbessern, mussten wir helfen. Wir hatten die Idee, ihnen einen Kurzfilm anzubieten, etwas Einzigartiges, und sie liebten die Idee, also begannen wir damit, eine Geschichte zu schreiben.
Während unserer Recherchen erfuhren wir von Emilie, einer 15 Jahre alten TECHO-Freiwilligen, die bei einem Bauprojekt dabei war. Als eines Tages ein kleines Mädchen hereinkam und schrie: „Mama, wir haben einen Boden! Wir haben einen Fußboden!“ war Emilia sehr gerührt darüber, dass jemand einem Fußboden so viel Wert beimisst, und so wurde der Film durch diese Geschichte und andere inspiriert.
Erzähl uns, wie du den Sand erschaffen hast, durch den das kleine Mädchen im Trailer läuft.
Bello: Der Sand ist eine der Hauptfiguren im Film, da er eine große Rolle bei der Erzählung der Geschichte spielt. Es war wichtig, einen Weg zu finden, ihn deutlich zu zeigen. Während unserer Recherche haben wir beschlossen, dass es schön wäre, die Größe der Körner zu übertreiben, um dem visuellen Stil des Films zu entsprechen.
Aber wir wollten auch die physikalischen Eigenschaften von echtem Sand haben. Zu diesem Zweck haben wir die animierten Figuren mit Alembic nach Houdini exportiert, um eine Simulation zu erstellen. Anschließend haben wir ein weiteres Alembic mit der Punktsimulation exportiert und Redshift verwendet, um zehn verschiedene Modelle der Körner zu verteilen und zu rendern. Wir sind sehr zufrieden mit den Ergebnissen.
War die fünfminütige Länge des Projekts eine Herausforderung?
Bello: Alles, was mit dem Kurzfilmformat zu tun hat, ist eine große Herausforderung. Die Komplexität aller Figuren und Szenen zu bewältigen und vor allem eine spannende und interessante Geschichte in möglichst kurzer Zeit zu erzählen. Wir sind noch in der Produktion und haben bisher etwa 45 Aufnahmen gemacht.
Erzähl uns etwas über den Produktionsprozess.
Bello: Cinema 4D und Redshift sind immer die Tools unserer Wahl und Maxon war sehr freundlich, uns bei Lizenzen und Workflows zu helfen, als sie von TECHOs Arbeit erfuhren. Wir haben Animatoren, Modellierer, Beleuchter und andere Teammitglieder, die auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, sodass wir uns bei der Erstellung und Verwaltung der Animationen stark auf Xrefs verlassen haben.
Wir trafen uns virtuell auf Zoom, und dieser Ansatz ermöglichte es uns, dass mehrere Personen gleichzeitig an der gleichen Szene arbeiteten, wobei jeder Artist sein Spezialgebiet in das Projekt einbrachte. Die Artists erstellen Vorschaufassungen der Szenen und wir verwenden SyncSketch, einen weiteren Partner für den Film, um sie zu überprüfen und online Revisionsnotizen und Kommentare hinzuzufügen, die uns bei der weiteren Verfeinerung helfen.
Wo kann man weitere Informationen über den Film und TECHO finden?
Bello: Weitere Informationen sind auf der Website von Unsaid und auf Instagram zu finden. Alle Spenden auf GoFundMe gehen direkt an TECHO, um die Produktion des Films zu unterstützen und ihre Arbeit zu fördern.
Glauben Sie, dass Unsaid weitere Projekte wie dieses in Angriff nehmen wird?
Bello: Die Produktion von „Panchita“ war das beste Gefühl überhaupt. An etwas Positivem zu arbeiten, Menschen zu helfen und das zu tun, was wir lieben, war ein echter Schub für uns alle. Bei TECHO gab es keine Einschränkungen, sodass wir experimentieren und verschiedene Ideen ausprobieren konnten und mehr Freiheit hatten als bei Kundenprojekten.
Es wäre wirklich ein Traum, an mehr Projekten wie diesen zu arbeiten und so das Leben der Menschen wirklich zu verändern. Wir würden gerne von hier aus eine ganze Serie oder sogar einen Spielfilm entwickeln.