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SEEUNGEHEUER Boxforts neuer Kurzfilm erweckt die Legende von Loch Ness zum Leben.

Vom Monster von Loch Ness hat sicher jeder schon gehört. Das kann man jedoch nicht über Champ sagen, das legendäre Seemonster, dass angeblich jahrhundertelang im nordamerikanischen Lake Champlain gelebt haben soll. The Loch, der neueste Kurzfilm von Boxfort, wurde lose von den beiden Seemonstern sowie einem Wochenende auf dem Camp MoGraph mitsamt Kanufahrt inspiriert.

Es ist der erste Film von Boxfort, einem Kollektiv von Künstlern, das von 3D-Artist und Designer Billy Chitkin (aka Gernge) und Motion Graphics Artist und Animatorin Julie Craft gegründet wurde. Zwar sind die Mitglieder des Kollektivs für gewöhnlich unabhängig voneinander als Freelancer tätig, allerdings arbeitet die Gruppe enger Freunde mittlerweile immer häufiger zusammen an Projekten wie der Titelsequenz für das Half Rez Festival 2019.

Character Designer und Animator Justin Lemmon, Chitkin und Craft erstellten den Kurzfilm mithilfe von Cinema 4D, ZBrush, Procreate und Oculus Medium innerhalb eines Monats. Obwohl der Film in erster Linie in 3D erstellt wurde, hat er laut Chitkin seinen traumhaften, illustrativen Look vor allem durch das Zusammenspiel von mehr als fünf sehr unterschiedlichen Programmen, von denen jedes im Großen wie im Kleinen eine eigene Rolle spielte. “Es war wirklich cool, eine künstlerische Idee zu haben und sie gemeinsam zu verwirklichen", erinnert er sich. "Es ist so inspirierend, verschiedene Technologien zu erforschen und auf diese Weise zusammenzuarbeiten.”

Jetzt, nach der Veröffentlichung von „The Loch“, hat das Kollektiv beschlossen, jeden Monat eine Art internes Projekt zu erstellen, um seine vielen verschiedenen Skills zu verfeinern und zu präsentieren.

Die Arbeit an diesem Film begann mit einigen sehr lockeren Skizzen und einem Gemälde von Lemmon, der auch den Fischer-Charakter in Cinema 4D modelliert hat.

In der Zwischenzeit verwendete Chitkin Cinema 4D, um das Boot und die Szenerie zu modellieren. Aber er war unzufrieden mit der Art und Weise, wie die Felsen im Vordergrund aussahen, deshalb bat er Craft, einzuspringen und sie auf ihre Weise umzugestalten. "Es war das perfekte Timing, um in das Projekt einzusteigen und etwas 3D-Sculpting in VR zu machen", sagt sie und fügt hinzu, dass sie von Collin Leix' Arbeit an den Titeln für Blend 2019 inspiriert wurde, die vom Animations-/Illustrationsstudio Gunner erstellt wurden.

Die Büros von Gunner und Boxfort liegen im selben Gebäude, also fragte Julie Craft Collin Leix, ob er ihr eine Einführung in die VR-Sculpting-Software Oculus Medium geben könnte. Obwohl sie bereits wusste, dass es ein mächtiges Werkzeug war, war sie doch davon überrascht, wie intuitiv die Software funktioniert. “Ohne jegliche Sculpting-Erfahrung konnte ich innerhalb weniger Stunden flüssig damit arbeiten", sagt sie. “Und diese klobigen, geometrischen Felsen zu erstellen, funktionierte mit dieser Art des Sculpting-Workflows perfekt. Es war wirklich die angenehmste Erfahrung, die ich seit Jahren beim Erlernen eines neuen Werkzeugs gemacht habe.”

Lemmon hat in ZBrush eine ganze Weile gesculptet, um ein grobes Modell des Seemonsters zu erstellen, dass so aussieht, wie das Team es wollte. Das Monster wurde in Redshift texturiert und entlang eines Splines animiert, wodurch es nicht geriggt werden musste. “Justin und ich saßen einfach zusammen und skizzierten, wie sich die Sequenz oder Geschichte, wenn man so will, abspielen sollte”, sagt Chitkin. "Nachdem Lemmon die Schlüsselanimation für den Fischer und das Monster fertig hatte, fügte ich all die sekundären Dinge hinzu, wie das Plätschern des Wassers, das Schaukeln des Bootes und die schwankende Laterne. Die Art von Dingen, die man fühlt, aber vielleicht nicht immer sieht."

Letztendlich hat The Loch keine tiefe Bedeutung oder inspirierende Botschaft, sagt Chitkin: "Es war wirklich nur eine Animation um der Animation willen, und man weiß nie, was dabei herauskommt, wenn man so zusammenarbeitet.” Und das ist es, was es so toll und motivierend macht, Teil des Boxfort-Teams zu sein, fährt er fort. “Wir sind eine Gruppe von acht Künstlern und jeder von uns lernt, jede Rolle einzunehmen, vom Produzenten bis zum Kreativdirektor. Ohne diese Leute um mich herum würde ich nichtmal die Hälfte der schönen Artworks machen.


Credits:
Character Design & Animation: Justin Lemmon
Lookdev & Compositing: Billy Chitkin
VR Environment Modeling: Julie Craft
Matte Painting: Nick Parente
Musik & Sound Design: Sono Sanctus


Author

Meleah MaynardFreie Autorin/Redakteurin – Minneapolis, Minnesota