Die Geschichte Europas Entdecke, wie Found Studio mit Cinema 4D die bewegte Geschichte Europas in Szene setzt.
Die Geschichte Europas ist geprägt von künstlerischer Genialität, wissenschaftlichen Durchbrüchen, klassischer Musik und Literatur, aber auch von Krieg und blutigen Eroberungen – all das hat zu dem Europa geführt, das wir heute kennen. Dieses kontrastreiche Europa war die Grundlage für das Kreativbriefing, das Mike Sharpe, Gründungspartner und Kreativdirektor von Found Studio, von Viasat World für eine neue TV-Serie bekam.
Die Eröffnungsanimation für diese Tour durch die Zeitalter sollte 3D-Skulpturen zeigen, welche die Themen der TV-Show widerspiegeln, von Krieg und Revolution hin zu Kunst, Religion, Wissenschaft und Entdeckungen. Die Skulpturen sollten sich dann zum Abbild einer modernen Frau zusammensetzen, die die heutigen Europäer symbolisiert – als Summe vieler unterschiedlicher Elemente aus der europäischen Geschichte.
Am Anfang sah es so aus, als wäre das eine ziemlich einfacher Sache und das Team von Found Studio könnte einfach eine Menge bestehender 3D Modelle laden und etwas anpassen. Leider sah die Realität dann doch etwas anders aus, wie Mike uns erklärt: „Zuerst dachten wir, dass wir mit bestehenden 3D-Modellen arbeiten könnten, fanden aber schnell heraus, dass das nicht der Fall war.“
„Es existiert zum Beispiel keine Skulptur von Cäsar ohne seinen Brustpanzer, die Freiheitsstatue basiert auf einem Gemälde, und es gibt keine 3D-Modelle von Franz-Ferdinand oder Kolumbus, also mussten sie alle von Grund auf nach Fotos modelliert werden. Zusätzlich war für jede Statue ein eigenes kreatives Konzept vorgesehen: Tätowierungen, Blut, Wasser, Brüche, Explosionen – es mussten also diverse Techniken angewendet werden, um die kreativen Ideen umzusetzen.“
Das Team erstellte die Modelle in ZBrush oder passte zugekaufte 3D-Objekte damit an. Anschließend nutzten Mike und sein Team Cinema 4D Deformer, um unterschiedliche Meshes aufeinander abzustimmen – so wurde zum Beispiel der FFD Deformer verwendet, um das Anatomische Gesicht an den Körper der David Statue anzupassen.
Die gute Anbindung von Substance Painter und ZBrush an Cinema 4D war beim Modeln und Texturieren sehr hilfreich. Auf die Frage, wie die Modelle nach Cinema 4D zurückgebracht wurden, merkt Mike an: „Wir haben sie als .obj oder .fbx mit UVs importiert. Bei der Retopo waren wir auf ZBrush angewiesen, weil die gescannten Modelle durch die triangulierten Polygone extrem dicht waren.“
Als die Skulpturen fertig waren, wurde eine Auswahl an Effekten entwickelt, die Blut an der Freiheitsstatue herunterrinnen ließen, das Schwert von Cäsar zerbrachen, dazu ein Effekt für flüssiges Gold und so weiter. Dabei kamen verschiedene Hilfsmittel wie X-Particles, Houdini und das Voronoi Fracturing in Cinema 4D zum Einsatz. Cinema 4D diente als zentrale Schnittstelle, bevor dann alles nach After Effects exportiert wurde.
Das an der Oberfläche von Hand und Arm herunterlaufende Blut ist eine X-Particles Simulation, die Mike erstellt hat, nachdem er das Mesh mit dem Skinner-Objekt geglättet hatte. Er erklärt: „Wir haben das MoGraph Voronoi Fracturing und Effektoren mit Fall-off zum Beispiel benutzt, um Cäsars Schwert zu zerbrechen und um den Kopf der Büste der Europäerin für die finale Einstellung des Films in Stücke einzuteilen.“
Die Wassersimulation in der goldenen Kolumbus-Szene war hingegen recht einfach, das Team von Found Studio verwendete dafür einfach einen Noise Deformer in Cinema 4D. Die komplette Kameraführung ist ebenfalls nativ in Cinema 4D entstanden. Mike gibt zu, „Wir importieren all unsere Houdini Simulationen im Alembic Format, weil uns das die Freiheit gibt, die Kameras so oft wie nötig anzupassen.“
Das Endergebnis ist eine über 40-sekündige Animation, die in der Schlussszene etwa eine Million Polygone “schwer” ist. Der Film wurde bei Found mit 6 Intel Xeon Workstations als Render-Clients gerendert. Mike merkt an, dass Found in der Lage war, das Projekt in gerade einmal vier Wochen fertigzustellen: „Cinema 4D war einfach großartig darin, die ganzen externen Plug-Ins und Softwarelösungen zu bändigen, die wir brauchten, um das Projekt umzusetzen.“
Alle Bilder sind Eigentum von Found Studio.
Found Studio Website:
www.found-studio.com