Das Spiel mit ikonischen Kinomomenten image

Das Spiel mit ikonischen Kinomomenten Wie Yeti Pictures Cinema 4D, ZBrush und Houdini eingesetzt haben, um Spielzeugfiguren in „Miniwood“ zum Leben zu erwecken.

Die meisten Menschen werden wahrscheinlich einen Großteil der ikonischen Szenen in „Miniwood“, einem Kurzfilm von Yeti Pictures, wiedererkennen. Die Idee zu dem Projekt kam ihnen, nachdem ein Pitch im Miniaturstil für eine Fernsehwerbung abgelehnt worden war, das Team diesen Ansatz aber nicht aufgeben wollte.

So beschlossen sie nach einigen Wochen, einen Film umzusetzen, der berühmte Filmaufnahmen als Miniwelten im Stop-Motion-Stil darstellt.

Wir sprachen mit Yeti-Director und Gründer Tony Zagoraios, um herauszufinden, wie das Team diese denkwürdigen Szenen mit Cinema 4D, ZBrush und Houdini zum Leben erweckt hat.

Zagoraios: Ich bin der Kreativdirektor und Gründer von Yeti Pictures und bin seit 2008 als Motion Designer in der Branche tätig. Ich hatte 10 Jahre lang eine erfolgreiche Solokarriere und habe mich dann entschlossen, ein starkes Team von 3D-Artists aufzubauen, um den nächsten Schritt zu machen und meine Vision weiter voranzutreiben. Ich liebe es, mit anderen Menschen zusammenzuarbeiten, mich von ihnen inspirieren zu lassen und ein gemeinsames Ziel für das zu verfolgen, was wir in der Motion Design-Branche erreichen können. 

Zagoraios: Die Auswahl der Szenen war eines der schwierigsten Dinge, die wir bei diesem Projekt tun mussten. Es gab so viele Filme, die wir an den Miniaturstil anpassen konnten, aber wir haben uns schließlich für die ikonischen Aufnahmen entschieden, die gut mit einem Tilt-Shift-Kamerastil funktionieren würden.

Unser Hauptziel war es, Szenen einzurichten, die in Bezug auf Fotografie und Layout bereits einen soliden filmischen Ansatz haben, sodass sich unsere Charakteranimationen leicht einfügen und im Mittelpunkt stehen können. Obwohl es zahlreiche Filme gibt, die eine große Fangemeinde haben, haben einige keine ikonischen Szenen, die das allgemeine Publikum leicht erkennen und mit ihnen in Verbindung bringen kann.

Zagoraios: Die Figuren waren eines der Projektelemente, die den Umgebungen Stil und Ästhetik verliehen. Da wir uns mit der Stop-Motion-Animation dem Miniaturstil zuwandten, beschlossen wir, die Figuren den Spielzeugen nachzubilden, mit denen wir in den 80er Jahren spielten, die Kugelgelenke hatten und sich steif anfühlten. Wir wollten ein einfaches Basismesh für die Geometrie behalten und Details durch Texturierung und Maps hinzufügen, da wir keine zusätzlichen Teile wie Kleidung hinzufügen konnten.

Neben den Menschen haben wir dieselbe Technik auch für die Tiere verwendet, wie z. B. T-Rex und King Kong, mit ein paar Änderungen aufgrund ihrer Anatomie und ihres Animationsverhaltens. Ich glaube, die größte Herausforderung war O-Ren Ishii aus Kill Bill, denn der Kimono musste als Geometrie modelliert werden, ohne dass er sich mit der Animation und den verschiedenen Posen überschnitt.

Zagoraios: Wir begannen damit, grobe Ideen durch KI (MidJourney) zu generieren, um das Potential zu sehen, und wir waren sofort begeistert. Sobald wir die Szenen im Kopf hatten, sind wir zu Cinema 4D gewechselt, um Styleframes und Mood-Ansätze zu erstellen.

Was wir an Cinema 4D lieben, ist, dass wir mit den MoGraph-Werkzeugen und Plugins in kürzester Zeit Ideen entwickeln können. Im weiteren Verlauf haben wir ZBrush für zusätzliche Modellierungen und Substance Painter für die Texturierung der Charaktere in unseren Workflow aufgenommen. 

Die Animationen wurden in Cinema 4D erstellt, aber wir brauchten einige zusätzliche Simulationen für unsere Szenen, also haben wir Houdini und das TFD-Plugin für Rauch, Explosionen und Regen verwendet. Cinema 4D funktioniert immer gut und arbeitet gut mit externen Plugins zusammen, was uns das Leben leichter macht. Für das Rendering haben wir Octane verwendet und die Farbkorrektur wurde in After Effects mit Red Giant und nativen Plug-ins durchgeführt.

Unser Hauptziel war das Miniaturgefühl, und wir mussten einige Tests durchführen, um es zu erreichen. Wir haben vor allem Porträt- und Telebrennweiten sowie eine geringe Tiefenschärfe verwendet, damit die Szenen wie kleine Welten aussehen.

Darüber hinaus haben wir die 3D-Modellierung und die Skalierung der Requisiten so vorgenommen, dass sie den Miniaturstil unterstützen. Auch wenn man mit Tiefenschärfe ein schönes Layout und eine gute Kameraeinstellung erreichen kann, muss man bei der Skalierung der Objekte sehr vorsichtig sein, damit sie nicht zu realistisch oder in Originalgröße erscheinen.

Zagoraios: Der Humor ist das pikante Detail, das wir hinzufügen wollten, und um ehrlich zu sein, war es eine schwierige Entscheidung. Als wir mit den Styleframes fertig waren, waren wir so aufgeregt und freuten uns darauf, mit der Animation weiterzumachen, aber wir hatten das Gefühl, dass etwas fehlte. Es hätte eine schöne, gut aussehende Animation werden können.

Aber Menschen neigen dazu, sich von Dingen angesprochen zu fühlen, die die Realität verändern und sie zum Lachen bringen. Bei Yeti fügen wir unseren Projekten immer gerne eine humorvolle Note hinzu; das macht den Prozess unterhaltsamer. 

Zagoraios: Wir sind noch nicht sicher, ob wir ein zweites „Miniwood“ produzieren werden, aber viele Leute haben nach einer Fortsetzung gefragt. Wir wollen als Team vielfältig sein und mit neuen Techniken und Ideen experimentieren, damit es uns nicht schnell langweilig wird.

Andererseits haben wir schon angefangen, über unsere neuen Lieblingsfilme und surrealistischen Ideen nachzudenken, da uns der Prozess sehr viel Spaß gemacht hat und wir tolles Feedback von der Motion-Community erhalten haben Du wirst wahrscheinlich bald verschiedene persönliche Projekte von uns sehen, bevor wir uns für ein neues „Miniwood“-Abenteuer entscheiden. 


Lewis McGregor ist ein Filmemacher und Autor aus Wales.